Holzofen Technik

Richtig heizen mit Holz

Richtig verwendet ist Holz ein höchst umweltgerechter Brennstoff. Denn es verbrennt CO2-neutral und trägt damit zum Schutz unserer Atmosphäre bei. Um eine Holzfeuerungsanlage so zu betreiben, dass Klima und Gesundheit geschützt sind, sind hauptsächlich vier Dinge erforderlich:

  • eine moderne, emissionsarme Anlage
  • richtig getrocknetes und gelagertes Scheitholz
  • die richtige Anwendung der Anlage
  • und eine regelmäßige Überwachung und Wartung der Anlage

Grenzwerte für Emissionen einhalten

Zum ersten Punkt, eine moderne, emissionsarme Anlage, gilt: 2010 wurden die Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlenmonoxyd und Feinstaub bei Kachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen in der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) neu festgelegt. Dabei wurden die Grenzwerte in zwei Stufen eingeteilt: die erste Grenzwertstufe ist ab 2010 in Kraft getreten und die zweite gilt für Anlagen, die ab 2015 neu installiert wurden. Alte Geräte, die vor 2010 eingebaut wurden und diese Werte nicht einhalten, müssen nach bestimmten Übergangsfristen ausgetauscht werden. Welche Einsätze das sind und welche problemlos in der bestehenden Anlage ausgetauscht werden können, weiß am besten der Kachelofenbauer.

Optimale Dimensionierung der Feuerstätte

Bei der Auswahl Ihrer zukünftigen Feuerstätte gilt: wichtig ist die Größe der Anlage, das heißt für welche Räumlichkeiten die Feuerstätte ausgelegt sein soll. Dabei kommt es auf das Leistungsvermögen, angegeben in Kilowatt (kW), an. Eine zu große Anlage läuft überwiegend bei verminderter Leistung und verursacht höhere Emissionen bei einem geringeren Wirkungsgrad. Welches Leistungsvermögen für Ihre Räumlichkeiten das richtige ist, errechnet Ihnen der Ofenbauer.

Wie lagert und trocknet man Holz am effektivsten?

Zum zweiten Punkt, richtig getrocknetes und gelagertes Scheitholz, gilt: großen Einfluss auf das Brennverhalten des Holzes hat sein Wassergehalt. Frisch geschlagenes Holz aus dem Wald hat einen Wassergehalt von 50 - 60%. Für eine effiziente und emissionsarme Verbrennung muss dieser Gehalt auf 15% bis 20% heruntergetrocknet werden. Dies dauert – je nach Holzart – etwa ein bis zwei Jahre. Erst dann ist das Holz zum Heizen geeignet.

Beim Trocknen und Lagern sollte man ein paar Dinge beachten:

  • das Brennholz sollte in den Wintermonaten geschlagen werden
  • frisch geschlagenes Holz lässt sich leichter spalten als schon abgelagertes
  • gespaltenes und in kurze Stücke gehacktes Holz trocknet schneller als lange, ungespaltene Scheite
  • der Lagerplatz sollte sonnig und luftig sein, außerdem sollte er einen trockenen Untergrund haben und vor Regen geschützt sein
  • trockenes Scheitholz sollte bald verbraucht werden, sonst sinkt der Brennwert wieder

 

Falls Sie Feuerholz beim Händler kaufen, lassen Sie sich den Wassergehalt bestätigen. Falls dieser über 20 % liegt, sollten Sie das Holz erst noch bei sich trocken lagern können. Mit einem handelsüblichen Feuchtigkeitsmeßgerät für Holz können Sie dann ermitteln, wann der Brennstoff verwendet werden kann.

Welches Holz eignet sich als Brennmatierial?

Egal welche Sorte Holz Sie wählen, ob Nadel- oder Laubholz, es muss immer naturbelassen sein. Verboten ist die Verbrennung von beschichteten, imprägnierten und farbbehandelten Holzstücken oder Spanplatten in Feuerungsanlagen. Die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) enthält eine Liste mit den Brennstoffen, die Sie in einer Kleinfeuerungsanlage einsetzen dürfen. In Haushalten geeignet sind:

  • Braunkohlen, Braunkohlenbriketts oder Braunkohlenkoks
  • Brenntorf, Presslinge aus Brenntorf
  • naturbelassenes stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde, beispielsweise in Form von Scheitholz, Hackschnitzeln, sowie Reisig und Zapfen
  • Presslinge aus naturbelassenem Holz in Form von Holzbriketts entsprechend DIN 51731, Ausgabe Oktober 1996, oder in Form von Holzpellets entsprechend den brennstofftechnischen Anforderungen des DINplus — Zertifizierungsprogramms „Holzpellets zur Verwendung in Kleinfeuerstätten nach DIN 51731-HP 5“, Ausgabe August 2007, oder andere Holzpellets aus naturbelassenem Holz mit gleichwertiger Qualität


Es dürfen in der Feuerstätte aber nur die Brennstoffe eingesetzt werden, mit denen sie geprüft wurde. In der Bedienungsanleitung und auf dem Typenschild finden Sie diese beschrieben.

Bei Scheitholz spielt die Holzart eine Rolle für den Heizwert bei der Verbrennung. Je nach Baumart ergeben sich unterschiedliche Werte (1 Raummeter, rm, Buche = ca. 484 kg, 1 rm Fichte = ca. 349 kg, lufttrocken)

Profi-Tipp: Fichte als Brennholz

Nadelhölzer enthalten viel Harz, das beim Verbrennen Funken spritzt. Heute sind Kachelöfen und Heizkamine allerdings geschlossen, die Scheiben schützen vor Funkenflug. Man braucht also nicht auf das urgemütliche Knistern und Knacken eines Feuers, das die Funkenspritzer erzeugen, zu verzichten. Zumal die Fichte viele Vorteile hat als Brennholz:

  • sie ist wesentlich günstiger als Hartholz wie Eiche und Buche
  • sie hat ein geringeres Gewicht -> Transport und Bearbeitung einfacher
  • sie trocknet schnell
  • sie wird sehr schnell heiß -> besonders als Anzündholz gut geeignet
Baumart: Laubholz NadelholzRohdichte (g/dm³)Heizwert (kWh/fm)Heizwert (kWh/rm)
Ahorn60026001900
Birke64027001900
Buche68028002100
Eiche68029002100
Pappel41017001200
Weide52020001400
Douglasie47022001700
Fichte43021001500
Kiefer51023001700
Lärche55023001700
Tanne41020001400

 

Richtig anheizen will gelernt sein

Ebenso wie die Beschaffenheit des Holzes wirkt sich auch seine korrekte Verwendung auf die Emissionen und den Verbrauch des Brennmaterials aus. Das beginnt schon beim Anheizen: Prinzipiell gibt es zwei Arten, das Holz im Brennraum zu entflammen, entweder von oben oder von unten. Die Methode von oben dauert meist etwas länger, hat aber den Vorteil, dass nur sehr wenig unverbrannte Brenngase den Feuerraum verlassen. Die Holzscheite werden auf dem Boden des Feuerraumes platziert, die Anzündhölzchen in mehreren Lagen quer darüber gelegt. Dazwischen wird ein Anzünder gesteckt. Beim Anheizen von unten werden erst die Anzündhölzchen mit dem Anzünder auf den Boden des Feuerraums gelegt, quer darüber kommen weitere Anzündhölzchen und dann die Holzscheite nebeneinander mit der scharfen Spaltkante nach unten oder zur Seite. Besonders in der Anheizphase müssen Sie für ausreichend Verbrennungsluft sorgen. Deshalb muss die Luftklappe am Anfang immer offen sein. Aber auch während des Abbrands darf die Luftzufuhr nicht zu gering sein. Richtig eingestellt ist sie, wenn das Innere des Ofens hell und ohne schwarze Rußablagerungen bleibt.

Nachlegen des Brennmaterials

Für den emissionsarmen Betrieb einer Feuerstätte muss das Holz auch richtig nachgelegt werden. Erst wenn das Holz heruntergebrannt ist – kurz bevor die Flamme erlischt - , sollten wieder neue Scheite in den Feuerraum geschichtet werden. Im Unterschied zu Wärme speichernden Grundkachelöfen muss bei Kaminöfen häufiger eine kleinere Menge Brennstoff nachgelegt werden. Eine Überladung des Ofens führt zu erhöhten Schadstoffemissionen und zu unnötigen Wärmeverlusten über das Abgas.

Vor- und Nachteile verschiedener Holzarten bei Verwendung als Brennholz

Birke
Esche
Fichte
Kiefer und Lärche
Tanne
Weißbuche oder Hainbuche

Wartung und Kontrolle vom Ofenbauer

Bleibt noch der vierte Punkt zum Schutz von Klima und Gesundheit, die regelmäßige Überwachung und Wartung der zukünftigen Feuerstätte. Am besten immer vor Beginn der neuen Heizperiode sollte die Anlage gründlich vom Fachmann inspiziert werden. Selbstverständlich können Sie auch eigene Beobachtungen anstellen: sehen Sie zum Beispiel starke Ablagerungen im Ofenraum oder hinterlässt der Abbrand größere Mengen unverbrannten Brennstoff, Kohle- oder Rußpartikel, deutet das auf eine unvollständige Verbrennung hin. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Ofenbauer, lassen Sie ihn die Größe des Brennstoffs, seine Menge und Qualität (Holzfeuchtigkeit) sowie die Luftzufuhr überprüfen. Er weiß sicher Rat für Sie.

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