Holzofen Technik

Pellet Herstellung

Holzpellets sind stäbchenförmige Presslinge mit einem Durchmesser von ca. 5-6 Millimeter. Sie werden vollständig aus Holz oder aus Holzabfällen von Sägewerken wie Sägespäne, Hobelspäne und Hackschnitzel hergestellt. Als reines Abfallprodukt stehen sie freilich in besonderem Maß für umweltfreundliches Heizen, umso mehr da sie aus einem reinen Naturprodukt ohne Zusatzstoffe entstehen.

Säubern, zerkleinern und trocknen

Die Holzpellets werden meistens nahe der Rohstoffquelle hergestellt, also z. B. in der Nähe eines Säge- oder Hobelwerk. Zunächst müssen alle Fremdmaterialien wie Metalle und Steine in einem so genannten Schwergutabscheider aussortiert werden. Anschließend zerkleinert eine Hammermühle das Holzmaterial, dem dann in einer Trocknungsanlage bei ca. 90° C Wasser entzogen wird. Die Wärme zur Trocknung sollten angeschlossene Biomasseheizwerke oder Biomasseheizkraftwerke liefern, weil dadurch die Klimabilanz der Holzpellets noch weiter verbessert wird. Als „Klebstoff“ fungiert das holzeigene Lignin. Harz ist übrigens nichts anderes als überschüssiges Lignin, das aus den Zellen ausgetreten ist. Vorteile der Holzpellets gegenüber anderen biogenen Festbrennstoffen ist z. B. der geringere Lagerplatzbedarf oder die Möglichkeit der automatischen Nutzung in Pelletöfen.

Energieaufwand

Bei Verwendung von trockenem Restholz beträgt der Energieaufwand bei der Pelletherstellung ca. 2,7 Prozent des Energiegehaltes. Wird hingegen feuchtes Industrie- oder Waldrestholz zur Pelletierung benutzt, kann die benötigte Energie zwischen 3 und 17 Prozent betragen (Im Vergleich: Bereitstellungsaufwand von Heizöl: 12 Prozent).

Das Zentrum der Anlage ist die Matritzenpresse

Im Konditioneur wird anschließend der Wassergehalt der Holzspäne gemessen. Eventuell müssen sie nochmal befeuchtet werden, um das Lignin an der Oberfläche der Pellets als Klebstoff zu aktivieren. Nach der Zwischenlagerung im Reifebehälter gelangen die Holzabfälle in das Herzstück der Pelletierungsanlage, die Matrizenpresse. Hier erhalten sie ihre charakteristische Form, indem sie unter hohem Druck durch eine Stahlmatrize mit Bohrungen im gewünschten Pelletdurchmesse gepresst werden. An der Außenseite der Matrizenpresse schneidet ein Messer die Pellets auf eine Länge von ca. 10 bis 30 Millimeter zu. Die Späne verkleben durch das im Holz enthaltene Lignin und die – falls nötig - zugegebene Stärke. Abschließend werden die Holzpellets im Kühler mit Hilfe eines Luftstroms ausgekühlt und damit ausgehärtet.

Pellettechnik

Kaminöfen, also anschlussfertige Geräte, können in der Regel nur mit Scheitholz oder mit Pellets befeuert werden. Der Pelletbehälter in einem Pelletofen befindet sich meist im Ofen und wird manuell nachgefüllt. Die Pellets werden über eine im Ofen integrierte Förderschnecke in den Brennraum befördert und automatisch gezündet.

Nicht wasserführende Pelletöfen werden meist zur Beheizung eines Raumes eingesetzt. Man kann aber auch den Nachbarraum über einen Luftkanal mit beheizen. Ein Pelletofen beispielsweise für das Wohnzimmer ist mit einer Heizleistung von ca. 2-10 KW ausgestattet. Den Heizbedarf in einem Raum kann der Ofenbauer errechnen.

Ein anschlussfertiger Pelletofen kann schnell und einfach vom Fachmann aufgestellt und angeschlossen werden.

Obenbauer finden

Profi-Tipp:

Pellet-Kaminöfen gibt es auch wasserführend. Dann heizt der Ofen nicht nur die Luft auf, sondern zusätzlich das Wasser im Heizungskreislauf. Dabei kann die Heizleistung gleichmäßig verteilt sein, das heißt 50 Prozent der Leistung geht in die Luft und 50 Prozent ins Wasser, die Verteilung kann aber auch zum Beispiel 20/80 betragen.

Förderschnecke, Sauggerät oder der Mensch

In der Regel liegen die Pelletvorräte im Keller und müssen zum Pelletofen hoch befördert werden. Bei Pellet-Kaminöfen passiert das meistens manuell, möglich ist aber auch eine automatische Bestückung. Dazu kann beispielsweise eine Förderschnecke mit Motor verwendet werden. Der Motor treibt die Spirale an und die Pellets werden so gleichmäßig nach oben in den Pelletbehälter neben dem Feuerraum geschoben. Von dort werden sie nach Bedarf in den Feuerraum weitergeleitet. Der Transport vom Keller in den Behälter kann aber auch über eine Saugvorrichtung erfolgen. Vorteil der Förderspirale: sie ist wesentlich leiser als ein Sauggerät und entnimmt die Pellets vom Boden des Lagerplatzes, das heißt immer die ältesten Pellets kommen zum Einsatz.

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